„Seit über 15 Jahren ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft. Doch trotz dieser völkerrechtlichen Verpflichtung und zahlreicher nationaler Gesetze ist die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung immer noch nicht Realität – weder im Alltag noch in den Strukturen der Eingliederungshilfe. Der Protesttag wird allzu oft zum symbolischen Akt ohne nachhaltige Konsequenzen. Was wir stattdessen brauchen, ist konsequentes politisches Handeln. Unsere Mitgliedseinrichtungen leisten täglich hochqualifizierte und personenzentrierte Arbeit – aber sie stoßen zunehmend an systemische Grenzen.“
Der VDAB fordert konkrete Reformen - für eine echte Teilhabe:
Finanzierung am Bedarf ausrichten
Die Budgetneutralität verhindert notwendige Investitionen – die Eingliederungshilfe muss dem realen Bedarf folgen.
Bürokratie abbauen
Überzogene Dokumentationspflichten binden Fachkräfte. Entlastung ist dringend nötig, um direkte Unterstützung zu sichern.
Pflegeversicherung fair gestalten
Pflegeversicherte Menschen mit Behinderungen in besonderen Wohnformen brauchen Zugang zu ambulanten Pflegeleistungen – für mehr Selbstbestimmung.
Gleichbehandlung von Trägern
Private Anbieter müssen steuerlich gleichgestellt und bei Fördermitteln fair berücksichtigt werden.
Einheitliche Bedarfsermittlung
Ein bundesweites Verfahren schafft Klarheit, senkt Bürokratie und sichert vergleichbare Teilhabechancen.
„Inklusion darf kein Lippenbekenntnis bleiben“, so Knieling. „Nur mit klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen kann echte Teilhabe gelingen.“