„Wenn die Hilfe zur Pflege als Sozialleistung über Monate – in Einzelfällen sogar über Jahre – nicht ausgezahlt wird, reißen Sozialhilfeträger tiefe Finanzlöcher auf, die viele Träger nicht mehr schließen können“, warnt Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB. „Unsere Mitglieder berichten bundesweit von teils viel zu langwierigen Antragsverfahren, fehlenden Bescheiden und gravierenden Zahlungsverzögerungen. Private Träger müssen deshalb bei Versorgung von Sozialhilfeempfängern zu oft finanziell in Vorleistung gehen – ohne jede Planungssicherheit der Refinanzierung. Für Einrichtungen ist das unzumutbar und existenzbedrohend. Vom moralischen Dilemma gegenüber den Pflegebedürftigen ganz zu schweigen, wenn die Versorgung notfalls gekündigt werden muss, um die Verluste zu begrenzen.“
Knieling weiter: „Dass sich Sozialämter regelmäßig auf Personalmangel berufen oder auf fehlende Digitalisierung, ist angesichts der Auswirkungen nicht zu rechtfertigen. Unsere Mitglieder übernehmen tagtäglich Verantwortung für eine professionelle Versorgung. Deshalb können sie erwarten, dass auch Sozialhilfeträger als Kostenträger ihrer Verantwortung gerecht werden. Wer für die finanzielle Sicherung der professionellen Pflege mitverantwortlich ist, muss auch ein verlässlicher Partner sein! Länder und Kommunen müssen endlich handeln. Sonst werden weiter leichtfertig Arbeitsplätze und unternehmerische Existenzen gefährdet.“