Dazu Stephan Baumann, Bundesvorsitzender des VDAB: „Den Pflegeunternehmen läuft die Zeit davon. Sie können nicht mehr auf langwierige Reformen warten. Um die Existenz der Unternehmen vor allem im Hinblick auf die Liquidität kurzfristig zu sichern, müssen sofort vier maßgebliche Forderungen erfüllt werden:
- Einhaltung von Zahlungsfristen seitens aller Kostenträger ohne Wenn und Aber sowie klare Verzugszinsregelungen bei Verletzung der Pflichten
- Regelung durch den Bundesgesetzgeber, dass Anträge auf Vergütungsvereinbarungen sechs Wochen nach Antragstellung als genehmigt gelten, wenn innerhalb dieser Frist durch Untätigkeit der Kostenträger die Verhandlungen nicht aufgenommen wurden
- Refinanzierung aller Personal- und Sachkosten. Dabei muss das Grundprinzip gelten: „Wenn Selbstkostendeckung für die Personalkosten gelten soll, dann auch für alle anderen notwendigen und tatsächlichen Kosten“
- Umsetzung des gesetzlichen Anspruchs von Unternehmen auf die Finanzierung von Wagnis und Gewinn durch die Kostenträger
Mit der Umsetzung dieser vier Forderungen muss das Vertrauen der Pflegeunternehmerinnen und -unternehmer in die Verlässlichkeit von Verfahren wiederhergestellt und die Liquidität durch zeitnahe Refinanzierung der Kosten gesichert werden. Nur so kann es auch zu einem emotionalen „turn-around“ in der Pflegebranche kommen und Zuversicht einkehren.
Derzeit erleben wir stattdessen viele desillusionierte Inhaberinnen und Inhaber, die trotz wirtschaftlich solidem Geschäftsbetrieb den Glauben an die Zukunft ihres eigenen Unternehmens verloren haben. Denn sie werden zwischen unverschuldeten Liquiditätsproblemen und anhaltendem Personalmangel aufgerieben.“
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands und vertritt bundesweit konsequent die Interessen der Unternehmen in der Privaten Professionellen Pflege.
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Alexander Koch
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