In den beiden Verhandlungsterminen am 10.10.2023 und am 17.10.2023 konnte weder eine gegenseitige Annäherung erzielt werden, noch wurde seitens der Krankenkassen ein Gegenangebot vorgelegt. Somit sind seit der ersten Verhandlungsaufforderung der Verbände am 08.09.2023 sechs Wochen vergangen, ohne dass sich bislang eine Lösung abzeichnet.
Schlussendlich werden die Gespräche nun doch – so wie eingangs von den privaten Leistungserbringerverbänden eigentlich gefordert – auf die Vorstandsebene verlagert und damit zur „Chefsache“ erklärt. Die Verbände haben große Hoffnung, dass dies zeitnah passiert und fordern die Vorstände der Krankenkassen in Niedersachsen erneut auf, die ambulante Versorgung in Niedersachsen über den 31.12.2023 zu sichern.
Die Verbände der privaten Pflegeeinrichtungen bleiben dabei: Die formulierten und dargelegten Forderungen der Verbände sind zur Existenzsicherung der häuslichen Krankenpflege in Niedersachsen zwingend umzusetzen, damit die Pflegekräfte wieder ausreichend Zeit haben, um die medizinische Behandlungspflege zu erbringen.
Die derzeit bestehenden Vergütungen setzen vor allem die Pflegekräfte massiv unter Druck: In 127 Sekunden ankommen, klingeln, Patient*in begrüßen, Vorbereitungen treffen, einen Kompressionsstrumpf anziehen, Maßnahmen dokumentieren und verabschieden! So etwas ist inakzeptabel und führt zwangsläufig zu einer deutlichen Verschlechterung der häuslichen Krankenpflege. Auch weitere Betriebsaufgaben sind nicht auszuschließen.
Die wirtschaftliche Situation der ambulanten Pflegedienste im Land hat sich laut dem Ergebnis einer Umfrage der Verbände privater Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen unter ihren Mitgliedsbetrieben dramatisch verschlechtert. 84 Prozent der Pflegedienste plagen Existenzsorgen, 89 Prozent beklagen eine deutliche Unterfinanzierung ihrer Leistungen.
Ansprechpartner:
Ralf Klunkert
Sprecher ambulant der LAGPPN
Telefon: 0511 – 28 86 98-71
E-Mail: ralf.klunkert @ vdab.de