Kerstin Giese-Barth, Vorsitzende des VDAB Landesverbands Sachsen e.V.:
„Wir appellieren an die sächsische Landesregierung, ihre Zielsetzung für Pflegeeinrichtungen nicht durch unrealistische Anforderungen zu konterkarieren und eine vollständige Überlastung der professionellen Pflege zwingend zu vermeiden. Eine Testpflicht von Besuchern führt dazu, dass es mittelbar zu Besuchsverboten kommen wird, da es unter anderem oft an Räumlichkeiten und Personal mangelt. Seit Wochen arbeiten die Pflegeeinrichtungen und die Einrichtungen der Eingliederungshilfe am Limit, um die pflegerische Versorgung sicherzustellen. Der Verpflichtung zur Testung von Besuchern kann oftmals nicht nachgekommen werden, da schlichtweg die personellen Ressourcen fehlen. Wenn wir die bereits bestehenden Hygienekonzepte verantwortungsbewusst umsetzen, können unsere Bewohner mit Angehörigen zusammentreffen, ohne ihre Gesundheit zu gefährden. Die Schnelltests dienen der zusätzlichen Sicherheit, gleichwohl ist es nicht zielführend die Einrichtungen dazu zu verpflichten.
In der aktuellen Situation muss erste Priorität die Versorgung der Pflegebedürftigen bleiben. Daneben ist es wichtig, soziale Kontakte unter den augenblicklich schwierigen Rahmenbedingungen weiter zu ermöglichen. Beides ist existenziell gefährdet, wenn die Einrichtungen die Tests für Besucher, Bewohner und Mitarbeiter selbst durchführen müssen. Denn in einer durchschnittlich großen Pflegeeinrichtung kommen schnell über 100 Tests pro Tag zusammen, wenn man die Vorgaben umsetzt. Das ist für kein Pflegeunternehmen auch nur ansatzweise umsetzbar, ohne massiv Personal aus der Versorgung der Bewohner abzuziehen oder die Besuche drastisch einzuschränken.“
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands und vertritt bundesweit konsequent die Interessen der Unternehmen in der Privaten Professionellen Pflege.
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