Petra Schülke, Landesvorsitzende des VDAB in Niedersachsen:
„Die Verantwortung für die jetzt eingetretene Entwicklung liegt eindeutig bei den Kranken- und Pflegekassen. Durch ihre rigide Vergütungs- und Vertragspolitik machen sie es den Pflegeunternehmen unmöglich, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben zu lassen. Tatsache ist, dass die Vergütungen in Niedersachsen und in der Folge die Gehälter der Mitarbeiter Schlusslicht im Vergleich der alten Bundesländer sind. Ich habe kein Verständnis dafür, dass sich ein maßgeblicher AOK-Funktionär, der auf die Verhandlungsergebnisse großen Einfluss hat, zu der Äußerung hinreißen lässt, die ambulante Pflege sei unterfinanziert. Er könnte das sofort ändern.
Die Versicherten der Kassen müssen heute die Folgen der verfehlten Vergütungspolitik in Niedersachen ausbaden. Dabei warnt der VDAB seit Jahren vor dem Eintritt dieser Folgen in allen Verhandlungen. Dabei hat er die Kassen daran erinnert, dass sie den Sicherstellungsauftrag für ihre Versicherten haben. Es wird Zeit, dass sie diesen gesetzlichen Auftrag wahrnehmen.
Auch die Politik ist aufgefordert ihre Aufsichtspflicht den Kassen gegenüber ernst zu nehmen, damit diese ihren Sicherstellungsauftrag erfüllen. Denn nur so kann auch in Zukunft derjenige professionelle Pflege bekommen, der sie braucht.“
Rückfragen:
Ralf Klunkert
Geschäftsstelle Hannover
Kurt-Schumacher-Straße 34
30159 Hannover
T 0511 / 288 698 -75