Dazu Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB): „Die Zeiten, in denen sich Bundesregierungen von einem Beiratsbericht zum nächsten hangeln konnten, sind definitiv vorbei. Es ist so wie Herr Gohde sagt: Es gibt nichts aufschlussreiches mehr herauszufinden. Die Fakten sind bekannt und fordern zwingend zum entschlossenen Handeln auf“. Es gelte, die Pflegeversicherung umfänglich und vor allem nachhaltig umzugestalten. Das erfordere neben Mut auch die Einsicht, dass Pflege mehr ist, als ein Thema mit dem sich gut Wahlkampf machen lässt.
„Wir begrüßen, dass die Diskussion über die Höhe der Kosten einer neuen Pflegereform sowie über die möglichen Wege, sie zu finanzieren, nun scheinbar in Gang kommt“, so Knieling. Klar sei, dass es jetzt endlich einer politischen Finanzierungsentscheidung bedarf. Pflegebranche und Pflegebedürftige sind lange genug vertröstet worden. „Die Pflege braucht keine Luftschlösser mehr, sondern ein festes Fundament für die Zukunft“, so Knieling.
Neben der notwendigen Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes sollten auch die Rahmenbedingungen für die professionelle Pflege verbessert werden. Finanzierungspotenzial gibt es über den Bürokratieabbau mehr als genug. „Rechnet man die Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2009 hoch, ist für das Jahr 2013 von 3,7 Milliarden Euro Bürokratiekosten in der Pflege auszugehen. Dies ist nicht nur finanziell ein unhaltbarer Zustand. Die überbordende Bürokratie ist auch der Demotivationsfaktor Nummer eins für Pflegende. Es ist höchste Zeit, hier gegen zu steuern“, so Knieling abschließend.
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.
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Sebastian Rothe
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