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Studie zu Gehaltshöhen in der Professionellen Pflege ist zu begrüßen. Laumanns Interpretation ihrer Ergebnisse ist allerdings "eigenwillig"


Nach Ansicht des VDAB ist die anhaltende Diskussion um die Bezahlung von Pflegekräften in Deutschland ein Zeichen für die allgemeine Sorge um die Attraktivität des Pflegeberufes. Somit leistet die von Karl-Josef Laumann, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, vorgestellte Studie „Was man in den Pflegeberufen in Deutschland verdient“ einen wichtigen Beitrag – auch wenn die Interpretation der Ergebnisse durch Laumann selbst zumindest eigenwillig ist. Mit Blick auf den Fachkräftemangel ist die Debatte dennoch zu begrüßen. Damit auch zukünftig diejenigen, die professionelle Pflege brauchen, sie auch bekommen können, müssen alle professionell Pflegenden angemessen bezahlt werden. Allerdings bleibt dabei bislang eine entscheidende Frage ohne Antwort: Wer trägt dafür die Verantwortung?

„Natürlich würden die Einrichtungen ihre Mitarbeiter gerne noch besser bezahlen. Dies löst allerdings zwei Effekte aus, die in der Diskussion noch zu kurz kommen. Zum einen würden dann die Einrichtungen vor die Herausforderung gestellt, die dann steigenden Preise ohne Wettbewerbsnachteile umsetzen zu müssen. Wie das erfolgen soll, ist ungeklärt. Zum anderen führt das starre System der Leistungen aus der Pflegeversicherung vor allem im stationären Bereich dazu, dass dann die Pflegebedürften oder die Sozialhilfe letztlich alleine in der Finanzierungsverantwortung für die Lohnsteigerungen stehen. Das kann langfristig keine faire Lastenverteilung sein. Um eine Debatte auf dem Rücken der Pflegebedürftigen und der Sozialhilfe zu vermeiden, müsste Herr Laumann dann auch eine adäquate Leistungssteigerung aus der Pflegeversicherung fordern“, so Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB.

„Für den ambulanten Bereich, in dem das System der Komplexpauschalen vorherrscht, kämpfen wir seit Langem darum, die Refinanzierung der Leistungen durch die Kostenträger  auf Basis eines fairen Stundenlohns verhandeln zu können. Dies scheitert nicht zuletzt immer wieder an dem Argument der Beitragssatzstabilität", so Knieling.

Der VDAB hält die Schlussfolgerung des Pflegebeauftragten für sehr eigenwillig, dass der Nachweis gegenüber Kassen das Allheilmittel zur Sicherstellung eines angemessenen Lohnniveaus ist. „Die Höhe der Löhne in der Pflege ist alles andere als nur eine Frage des guten Willens der Arbeitgeber. Die Kassen müssen zunächst die Mittel für die Lohnsteigerung zur Verfügung stellen. Anderenfalls droht die groteske Situation, dass Einrichtungen ausgerechnet gegenüber den Pflegekassen das Lohnniveau nachweisen und rechtfertigen sollen, obwohl die gleiche Institution als Kostenträger keine ausreichende Refinanzierung gewährleistet.  Ganz zu schweigen davon, dass man den Kassen damit einen direkten Eingriff in die Ausgabenstruktur der Einrichtungen eröffnet und sie so zu Filialen der Kostenträger macht“, so Knieling.

Anders als Laumann sieht der VDAB in den Studienergebnissen auch keinen weiteren Anlass, die generalistische Berufsausbildung als zwingend anzusehen. „Die Attraktivität des Altenpflegeberufs steigert man nicht damit, indem man ihn abschafft“, so Knieling. Es sei zudem ein Trugschluss zu glauben, dass allein bessere Bezahlung zu höherer Attraktivität führen werde. „Wir haben einen erheblichen Mangel bei den Rahmenbedingungen für professionelle Pflege. Der Gesetzgeber und die Kostenträger sind hier auch in der Pflicht, etwas zu tun. Eine singuläre Debatte um Löhne ist keinesfalls ausreichend“, so Knieling.
 
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.

Rückfragen
:
Sebastian Rothe
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Kommunikation
Tel.: 030 / 2005 9079 -0
Email: sebastian.rothe@vdab.de

Alexander Koch

Pressereferent

T  030 / 20059079 -17
F  030 / 20059079 -19

alexander.koch @avoid-unrequested-mailsvdab.de

 

 

 

 

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