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Raus aus der Doku, zurück in die Pflege


Zu den in CAREkonret vom 18.05.2012 veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes zum Bürokratieaufwand in der Pflege erklärt der VDAB:

2,7 Milliarden Euro Bürokratiekosten jährlich nur für die Pflegedokumentation zeigen, wie krank das Kassensystem inzwischen geworden ist. Das sind vor allem Personalkosten.

Dazu Petra Schülke, Stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB): „Wir leisten uns in Deutschland den Luxus, viel wertvolle Pflegezeit für erstklassige Dokumentation aufzuwenden statt für Pflegebedürftige. Der Grundsatz ‚was nicht aufgeschrieben ist, gilt als nicht erbracht´ verursacht diese immensen Kosten. Diesen Grundsatz haben die Kassen durch ihre Art, die „Qualitäts“-Prüfungen durchzuführen und durch Auflagen gegenüber den Einrichtungen durchgesetzt.“

Sowohl der Zeitaufwand für das Einrichten einer Dokumentation bei Neuzugängen als auch der tägliche Aufwand je Pflegebedürftigen sind viel zu hoch. Wenn das Einrichten einer Dokumentation rund 6 ½ Stunden in der stationären Pflege braucht und über drei Stunden in der ambulanten Pflege, zeige dies, wohin das System inzwischen gekommen sei. Die Einrichtungen müssten sich in jeder Hinsicht gegenüber den Kassen und den Medizinischen Diensten absichern. Diese Misstrauenskultur befeuert Bürokratie und macht die Pflegekräfte mürbe.

Dazu Petra Schülke: „Rund 68.000 Pflegekräfte, die sich rein rechnerisch täglich ausschließlich mit der Dokumentation beschäftigen, sind untragbar. Das System ist eine Zumutung für Pflegebedürftige und Pflegekräfte geworden. Die Kassen tragen hierfür die Hauptverantwortung und verursachen damit einen wesentlichen Teil des Pflegenotstandes. Die Einrichtungen müssen Daten erheben, die buchstäblich irrelevant für den individuellen Pflegeauftrag sind. Damit demotivieren wir die Pflegekräfte, und dies ist einer der wesentlichen Gründe dafür, dass Pflegekräfte den Beruf verlassen. Der Gesetzgeber hat dem bisher tatenlos zugesehen. Wenn das so weitergeht, haben wir schon in Kürze keine ausreichende Anzahl von Mitarbeiten mehr, die die Pflegebedürftigen versorgen. Der Grundsatz muss deshalb lauten: ‚Raus aus der Doku, zurück in die Pflege`. Das muss Beratungsgegenstand im Bundestag werden.“

Der VDAB hält es für dringend geboten, dass noch im laufenden Verfahren zum Pflege-Neuausrichtungsgesetz klare Regelungen eingefügt werden, um die eingetretene Entwicklung umzukehren. Dazu muss es gesetzgeberische Vorgaben geben. Andernfalls würde zu viel Zeit verloren. Das Problem verlangt aber eine umgehende Lösung.


Rückfragen:


Thomas Knieling
VDAB-Bundesgeschäftsführer
Fon: 030/ 20 05 90 79 – 0
Email: thomas.knieling @avoid-unrequested-mailsvdab.de

 

Alexander Koch

Pressereferent

T  030 / 20059079 -17
F  030 / 20059079 -19

alexander.koch @avoid-unrequested-mailsvdab.de

 

 

 

 

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