Die Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung des Gesundheitsforums Baden-Württemberg hat eine Lesehilfe zu den Transparenzberichten für Pflegeheime erstellt. Autoren sind der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Baden-Württemberg und die Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen. Laut den Autoren benötigt der Verbraucher diese Unterstürzung, da die „Noten für die Leistungen des Heims eigentlich für sich selbst sprechen müssten“, was „jedoch nicht immer der Fall“ sei. Die AG empfiehlt Verbrauchern daher, auf bestimmte „aussagekräftige Transparenzfragen zur Beurteilung der Pflegequalität“ zu achten.
„Der Widersinn wird erst bei näherer Betrachtung deutlich: Da Einrichtungen anhand der Noten kaum noch unterscheidbar sind, erfindet man nun eine Lesehilfe“, betont Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB). „Es soll also die Note ,sehr gut“ erster und zweiter Klasse geben. Dies ist ein Armutszeugnis für das bestehende System. Mit ihm lassen sich also auch nach Ansicht des MDK und der Kassen weder Qualität noch Qualitätsunterschiede von Pflegeleistungen ausreichend abbilden.“ Auch der wissenschaftliche Evaluationsbericht hat jüngst die schwerwiegenden methodischen Mängel der Transparenzvereinbarungen offenbart.
Bevor noch mehr Bundesländer auf die Idee kommen, eigenmächtig Übersetzungshilfen für die Transparenzberichte herauszugeben, müsse auf Bundesebene konsequent gehandelt werden, so Knieling. „Wir fordern eine vollständige Überarbeitung des Prüfinstruments und kein Rumdoktern an kleinen, schrittweisen Veränderungen.“ Alle Beteiligten einschließlich der politischen Entscheidungsträger im Bund müssten sich nun gemeinsam bemühen, den gesetzgeberischen Auftrag zur Darstellung von Ergebnis- und Lebensqualität umzusetzen.