Bereits nach Bekanntwerden der Kontrollabsicht der Wiesbadener Antifolterstelle Anfang 2013 hat sich der VDAB mit klaren Worten gegen falsche Schlussfolgerungen verwahrt. Die Kontrollen gründen auf internationale Abkommen und seien eben kein Hinweis auf akute Verdachtsfälle in deutschen Pflegeeinrichtungen. „Pflege ist ein herausfordernder, verantwortungsvoller Beruf und eine Aufgabe, die erheblichen persönlichen Einsatz mit sich bringt. Diejenigen, die das jeden Tag leisten, den Pauschalverdacht der Folter auszuliefern, ist mehr als fahrlässig. Es beschädigt den Ruf und die Zukunft der Pflege. Gerade von Seiten der Politiker erwarten wir daher Fingerspitzengefühl. Das hat Herr Hahn leider nicht geleistet.“, meint Manuela Freidhof, Landesvorsitzende des VDAB Hessen. Bisher habe man leider in Sozial- und Justizministerien der Länder die Chance vertan, die Arbeit der Antifolterstelle ins rechte Licht zu rücken. Das torpediere sämtliche Bemühungen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
„Es wird in der öffentlichen Diskussion um die Kontrollen der Antifolterstelle gerne unterlassen, darauf hinzuweisen, dass es durch Heimaufsicht und Medizinischen Dienst der Krankenkassen bereits zahlreiche Kontrollen in Pflegeeinrichtungen gibt. Eine weitere Kontrolle steigert die Belastung mit Blick auf Arbeitsalltag und Bürokratie. Die Einrichtungen wegen ihrer Kritik an einer weiteren Kontrollen an den Pranger zu stellen, ist von Herrn Hahn daher an Kurzsichtigkeit kaum zu überbieten“, so Freidhof. Die Kontrollen seien schon jetzt eine enorme Behinderung des Pflegealltags und würden zur Demotivation der Pflegekräfte führen. „Wir erwarten von Herrn Hahn und generell von der Politik, ihre von Misstrauen geprägte Sichtweise auf Pflege einer Korrektur zu unterziehen. Die Pflege hat Vertrauen und Wertschätzung verdient“, so Freidhof.
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.
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