Helmut Witt, Vorstand des VDAB Landesverbands Bayern e.V.:
„In der aktuellen Situation muss erste Priorität die Versorgung der Pflegebedürftigen bleiben. Daneben ist es wichtig, soziale Kontakte unter den augenblicklich schwierigen Rahmenbedingungen weiter zu ermöglichen. Beides ist existenziell gefährdet, wenn die Einrichtungen die Tests für Besucher, Bewohner und Mitarbeiter selbst durchführen müssen. Denn in einer durchschnittlich großen Pflegeeinrichtung kommen schnell über 100 Tests pro Tag zusammen, wenn man die Vorgaben umsetzt. Das ist für kein Pflegeunternehmen auch nur ansatzweise umsetzbar, ohne massiv Personal aus der Versorgung der Bewohner abzuziehen oder die Besuche drastisch einzuschränken.
Wir appellieren an die bayerische Staatsregierung und den bayerischen Landtag, ihre Zielsetzung für Pflegeeinrichtungen nicht durch unrealistische Anforderungen zu konterkarieren und eine vollständige Überlastung der professionellen Pflege zwingend zu vermeiden. Dazu gehört kritisch zu hinterfragen, ob die Maßnahmen zielführend sind. Dies gilt insbesondere für die Kombination von PoC-Tests und FFP2-Masken für Besucher. Eines von beiden wäre ausreichend, um Infektionen weitestgehend auszuschließen und den Aufwand vor Ort in Grenzen zu halten. Letztlich wäre auch klar zu kommunizieren, dass jeder Besucher selbst für die Beschaffung seiner Maske verantwortlich ist, um nicht zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen zu binden. Wenn es bei den Vorgaben bleibt, dann müssen zusätzliche Tests und Schutzmaterialen über externe Strukturen verlässlich und kostenfrei für die Einrichtungen erbracht werden.“
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands und vertritt bundesweit konsequent die Interessen der Unternehmen in der Privaten Professionellen Pflege.
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