Auf der Erfurter Pflegefachtagung zum Thema „Transparenz in der Pflege“ diskutierten gestern rund 100 Experten aus Politik, Interessenvertretungen und Praxis, wie sich Transparenz- und Qualität im Pflegegeschehen verbraucherfreundlich und bürgernah transportieren lässt. Die Fachtagung wurde ausgerichtet von der VdAK/AEV-Landesvertretung Thüringen. Im Rahmen einer abschließenden Diskussionsrunde stellte die Thüringer Ersatzkassenvertretung ein eigenes „Transparenzpapier“ vor und sorgte damit für Unmut bei den Anwesenden.
„Das Vorpreschen der Ersatzkassenverbände ist so nicht hinnehmbar“, kritisiert Petra Wilhelm, Vorsitzende des Landesverbandes Thüringen des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB). „Die gestern seitens des VdAK/AEV vorgestellte ,eigene“ Transparenzoffensive basiert auf gemeinsamen Ausarbeitungen von Leistungserbringerverbänden, Kostenträgern, Verbraucherschützern und dem Sozialministerium im Rahmen des Thüringer Landespflegeausschusses.“ Dass der VdAK/AEV dieses Transparenzpapier nun der Öffentlichkeit als seine Arbeit präsentiert, sei mehr als ärgerlich. Hinzu komme, dass die gemeinsamen Ausarbeitungen noch diverser inhaltlicher Abstimmung bedurften. „Sinn und Zweck der Transparenzoffensive des Landespflegeausschusses war es, die Belange aller Beteiligten zu berücksichtigen“, so Wilhelm. „Macht dieser Alleingang der Kostenträgerseite bundesweit Schule, wird jegliche vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit unterbunden.“
Der Transparenzbericht sollte stationären Einrichtungen in Thüringen ermöglichen, interessierten Verbrauchern auf der Internetseite des Sozialministeriums Daten und Informationen zum eigenen Pflegebetrieb zur Verfügung zu stellen.